Viele Menschen konzentrieren sich ausschließlich auf ihre Ernährung, Bewegung und Essenspausen, um die Verdauung zu fördern. Hierbei ist die Atmung ein oft übersehener. Ein wesentlicher Faktor in der Förderung der Verdauung kann die Atmung sein. Die Art und Weise, wie geatmet wird, kann genauso entscheidend sein und den Verdauungstrakt erheblich beeinflussen. Ein tiefes, entspanntes Atemmuster unterstützt das parasympathische Nervensystem und hilft dabei, den Körper in einen Zustand der Entspannung und Regeneration zu versetzen – einen Zustand, in dem die Verdauung optimal funktioniert. Atemtechniken können also genauso wichtig sein wie die Lebensmittelqualität, der richtige Abstand zwischen den Mahlzeiten und regelmäßige Bewegung.
Mit gezielter Atmung die Verdauung fördern
Die Verdauung wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert, welches zwei Hauptzweige hat: den parasympathischen und den sympathischen Nervensystemteil. Durch bewusstes, langsames Atmen, bspw. mit der Buteyko-Technik, wird der parasympathische Zustand aktiviert, was den gesamten Verdauungsprozess fördert. Auch andere Atemtechniken wirken hier positiv auf die Verdauung.
Hektisches oder flaches Atmen kann jedoch den sympathischen Nervenzweig stimulieren, was die Verdauungsfunktion beeinträchtigt, da der Körper auf Stress und nicht auf Verdauung vorbereitet ist.
Atmung im Alltag und beim Essen
Atempausen vor dem Essen: Vor einer Mahlzeit tief durchzuatmen, hilft dem Körper, sich auf die Nahrungsaufnahme vorzubereiten und die Verdauung zu optimieren. Atemtechniken wie das Buteyko-Training oder die Zwerchfellatmung helfen, die Verdauungsorgane besser zu durchbluten, und fördern so die Aufnahme von Nährstoffen.
Atemrhythmus und Verdauungsruhe: Ein regelmäßiger Atemrhythmus im Alltag unterstützt die Darmperistaltik, also die Bewegungen des Darms, die den Verdauungsbrei vorwärts befördern. Dies kann dabei helfen, Blähungen und Verstopfung zu vermeiden. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Atemübungen praktizieren, weniger Verdauungsbeschwerden haben, was auf die erhöhte Aktivierung des parasympathischen Nervensystems zurückzuführen ist.
3 Faktoren: Eine gesunde Verdauung mit der Atmung
Förderung der Magen-Darm-Durchblutung: Ein ruhiges Atemmuster sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung der Organe, was die Verdauungsleistung verbessert und die Entgiftung fördert.
Stabilisierung des pH-Werts im Magen: Tiefes und langsames Atmen fördert die Ausschüttung von Magensäure, was eine effektive Verdauung unterstützt. Wenn der Körper gestresst ist und hektisch atmet, kann dies zu einer unausgeglichenen Säureproduktion und damit zu Magenbeschwerden führen.
Hormonausschüttung zur Entspannung: Langsames Atmen senkt den Cortisolspiegel, das Stresshormon, das die Verdauung unterdrücken kann. Zudem wird durch die kontrollierte Atmung der Vagusnerv angeregt, was zusätzlich beruhigende Hormone freisetzt.
Experten Tipp: Den Tagesablauf hacken (optimieren)
Integrierte ruhige Atemübungen morgens und vor jeder Mahlzeit, eine bewusste Atemtechnik während des Tages, um den Körper zu entspannen und die Verdauung zu unterstützen. Ein langsames Atemmuster sorgt dabei für eine kontinuierliche Aktivierung des Parasympathikus, was eine ungestörte Verdauung fördert. Achte zudem auf dein Stresslevel und Stressempfinden und praktiziere in turbulenten Phasen beruhigende Atemübungen, und das Nervensystem zu beruhigen und positiven Einfluss auf die Verdauung zu nehmen.
Versuche hektisches Essen mit einer schnellen stressbedingten Atmung zu vermeiden. Dies kann zu Blähungen, Verstopfung und Verdauungsbeschwerden führen.
Zusammengefasst
Zusammengefasst: Die Atmung ist ein zentraler Bestandteil eines gesunden Verdauungssystems, den viele übersehen. Bewusstes Atemtraining, kombiniert mit guter Ernährung und regelmäßiger Bewegung, kann das Wohlbefinden und die Verdauung deutlich verbessern.