Die Folgen von chronischer Mundatmung

by pascal-achiti  - Oktober 20, 2024

Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie du atmest? Oft läuft das so automatisch ab, dass wir uns gar nicht damit beschäftigen. Doch wie du atmest – ob durch den Mund oder die Nase – macht einen großen Unterschied für deine Gesundheit. Mundatmung, vor allem wenn sie chronisch wird, kann zu vielen Problemen führen, die du vielleicht gar nicht mit deiner Atmung in Verbindung bringst.

In diesem Artikel schauen wir uns genauer an, woran du erkennst, ob du ein Mundatmer bist und welche negativen Folgen das für deine Gesundheit haben kann. Außerdem zeige ich dir, wie du deine Atemgewohnheiten verbessern kannst.


Warum atmen wir durch den Mund? 

Vorweg: Durch den Mund zu atmen ist nicht falsch, denn in gewissen Situationen ist es förderlich, durch den Mund zu atmen. Vor allem dann, wenn du erkältet bist und die Nase verstopft ist, wenn du durch eine körperliche Überanstrengung im Sport in eine Atemnot kommst, wenn du sprichst oder wenn ganz gezielte Reize im Körper durch bspw. transformatives Atmen herbeigerufen werden.

Doch im Alltag und allgemein im Leben und Aktivität solltest du durch die Nase atmen. Solange wie nur möglich.

Chronische Mundatmung entsteht, wenn du überwiegend oder immer durch den Mund atmest, anstatt durch die Nase. Das kann ganz unbewusst geschehen – besonders, wenn du Stress hast, intensiv Sport treibst oder deine Nase verstopft ist. Es fühlt sich vielleicht im Moment einfacher an, aber auf Dauer kann es deinen Körper belasten.

Die Nase wurde von der Natur als das ideale Atmungsorgan entwickelt. Sie filtert, befeuchtet und temperiert die Luft, bevor sie in die Lunge gelangt. Durch den Mund zu atmen bedeutet, dass dieser natürliche Schutzmechanismus umgangen wird, was langfristig Probleme verursachen kann. (Siehe hierzu den Text Nasenatmung)


Woran erkennst du, dass du ein Mundatmer bist?

Viele Menschen merken gar nicht, dass sie überwiegend durch den Mund atmen. Hier sind einige klare Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass du ein Mundatmer bist:

  • Trockener Mund: Wenn du oft das Gefühl hast, dass dein Mund trocken ist, besonders morgens nach dem Aufwachen, dann atmest du wahrscheinlich während des Schlafs durch den Mund.
  • Häufige Halsschmerzen: Wenn du oft Halsschmerzen hast, könnte das mit Mundatmung zusammenhängen. Die kalte, ungefilterte Luft reizt den Rachen und führt zu Entzündungen.
  • Schlechter Atem: Durch das Atmen durch den Mund trocknet dein Speichel aus, was zu einem Ungleichgewicht der Bakterien im Mund führt. Das kann Mundgeruch verursachen.
  • Schnarchen oder Schlafprobleme: Menschen, die durch den Mund atmen, schnarchen häufig oder haben sogar Atemaussetzer (Schlafapnoe). Das stört nicht nur den Schlaf, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
  • Müdigkeit und Konzentrationsprobleme: Weil die Atmung durch den Mund weniger effizient ist, erhält dein Körper weniger Sauerstoff. Das kann zu Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten führen.
  • Trockene Lippen: Chronisch trockene oder rissige Lippen sind ein weiteres Anzeichen, dass du oft durch den Mund atmest.

Die gesundheitlichen Folgen von chronischer Mundatmung

Mundatmung ist nicht nur unangenehm, sie kann auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie über einen längeren Zeitraum auftritt. Hier sind einige der häufigsten negativen Auswirkungen:

1. Schlechte Mundhygiene

Durch die Mundatmung trocknet der Speichel aus, der normalerweise hilft, die Zähne und das Zahnfleisch zu schützen. Ohne ausreichend Speichel können Bakterien ungehindert wachsen, was zu Karies, Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch führt.

2. Erhöhtes Stresslevel

Die Atmung durch den Mund aktiviert das sympathische Nervensystem, das für Stressreaktionen zuständig ist. Das bedeutet, dass Mundatmung oft zu einem erhöhten Stresslevel und einem Gefühl der Unruhe führt. Du fühlst dich schneller überfordert und weniger entspannt.

3. Wasserverlust und Dehydration

Weil die Luft, die du durch den Mund einatmest, nicht befeuchtet wird, verliert dein Körper mehr Flüssigkeit. Dieser Wasserverlust kann zu chronischer Dehydration führen, was deine Leistungsfähigkeit und dein Wohlbefinden stark beeinträchtigt.

4. Schwächere Konzentration und verminderte Ausdauer

Da bei der Mundatmung weniger Sauerstoff effizient aufgenommen wird, leidet nicht nur dein Gehirn, sondern auch dein Körper. Das führt zu schnellerer Ermüdung, schlechterer Konzentration und verminderter körperlicher Ausdauer – besonders beim Sport.

5. Auswirkungen auf dein Mindset

Dein Atemrhythmus beeinflusst nicht nur deine körperliche, sondern auch deine geistige Verfassung. Mundatmung kann zu einem gestressten, überreizten Zustand führen, während Nasenatmung hilft, Ruhe und Gelassenheit zu fördern. Wenn du ständig durch den Mund atmest, spiegelt sich das auch in deinem Mindset wider: Du fühlst dich unruhiger, weniger fokussiert und hast weniger Energie.


Warum du die Mundatmung unbedingt vermeiden solltest

Es ist wichtig zu verstehen, dass Mundatmung nicht nur kurzfristig unangenehm ist, sondern langfristig zu ernsthaften Problemen führen kann. Wenn du erkennst, dass du oft durch den Mund atmest, ist es Zeit, deine Atemgewohnheiten zu ändern. Indem du bewusst versuchst, durch die Nase zu atmen, kannst du viele dieser negativen Effekte vermeiden und deine Gesundheit deutlich verbessern.

Wie kannst du die Mundatmung abgewöhnen?

Das Gute ist: Du kannst lernen, deine Atmung zu verbessern! Hier sind einige einfache Schritte, die dir helfen können, von der Mund- auf die Nasenatmung umzustellen:

  • Achte bewusst auf deine Atmung: Nimm dir immer wieder Momente im Alltag, um zu überprüfen, ob du durch den Mund oder die Nase atmest. Besonders in ruhigen Momenten solltest du versuchen, immer durch die Nase zu atmen.
  • Übe Nasenatmung im Schlaf: Wenn du nachts häufig durch den Mund atmest, kannst du versuchen, ein Nasenpflaster oder einen Mundverschlussstreifen zu verwenden, um dir das Atmen durch die Nase anzugewöhnen.
  • Vermeide verstopfte Nasen: Wenn du oft mit verstopfter Nase zu kämpfen hast, können Nasenspülungen oder spezielle Atemübungen helfen, die Nasenwege frei zu halten. Hier eine kleine Übung: Atme ein, atme aus. Halte deine Nase zu und bewege deinen Kopf 20x Ja nickend. Komme mit dem Kopf in die gerade Ausgangssituation zurück, öffne die Nase und atme ruhig und sanft durch die Nase ein.
  • Trainiere bewusst die Nasenatmung: Atemtechniken wie Pranayama oder gezielte OA Atemübungen können dir helfen, deine Atmung zu kontrollieren und mehr durch die Nase zu atmen. Denn so wie du am Tag atmest, atmest du auch überwiegend in der Nacht.

Du suchst professionelle Unterstützung? Als OA Atemtrainer helfe ich dir gerne, dir ein richtiges Atemmuster anzutrainieren. (Hier zu weiteren Infos)


Fazit: Achte auf deine Atmung für mehr Wohlbefinden

Mundatmung scheint vielleicht harmlos zu sein, doch sie kann viele negative Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Trockener Mund, schlechter Schlaf, verminderte Konzentration und sogar ein gestresstes Mindset können Folgen einer chronischen Mundatmung sein. Indem du lernst, bewusster durch die Nase zu atmen, kannst du viele dieser Probleme vermeiden und gleichzeitig deine Lebensqualität steigern.

Die Umstellung von Mund- auf Nasenatmung braucht etwas Zeit und Übung, aber die gesundheitlichen Vorteile sind es definitiv wert. Deine Atmung ist ein mächtiges Werkzeug, das du nutzen solltest, um dein Wohlbefinden zu fördern und es ist vollkommen hilfreich, sich Unterstützung hierbei zu holen.

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